Gottesdienst am 26.1.2020
in Brombach
Liebe Gemeinde,
Anfang des Jahres hatten
wir ein paar Tage frei zum Luft-Holen und die Seele Baumeln-Lassen. Dabei
bin ich auf eine Geschichte gestoßen, die ich zwar als spannende
Jungschar-Erzählung letztes Jahr mit den Jungscharlern geteilt hatte,
aber die mir jetzt erst so richtig nahegekommen ist. Ich entdecke in dieser
Geschichte mich, uns, Gottes Weg mit uns.
Machen wir uns zunächst
auf eine Zeitreise, wir befinden uns im Jahr 1012 vor Christus. Die Israeliten
sind längst im gelobten Land Kanaan angekommen, haben ihre Siedlungen
ausgeweitet, sich in Stämmen organisiert. Immer wieder kam es zu Grenzkonflikten,
lokale Verteidigungsstrategien mussten ausgebaut werden. Dabei erlebten
die Israeliten Gottes Geist und sein Eingreifen. Doch der Ruf nach einem
König wurde immer lauter. Die umgrenzenden Mächte hatten Könige,
das wollte Israel auch. Sie versprachen sich von einem König wohl
mehr Sicherheit und Zusammenhalt in unruhigen Zeiten. Doch Gott ließ
sie durch den Propheten Samuel wissen, dass er ihr eigentlicher König
war. Sie brauchten keinen sichtbaren König, Gott würde alles
dafür tun, um sie zu schützen. Welchen besseren König könnte
man sich wünschen als den Herrn der Welt? Zudem, so Gottes Warnung,
würde ein weltlicher Herrscher seine Macht missbrauchen und die freien
Israeliten zu seinen Sklaven degradieren können. Doch Israel beharrte
auf seinem Wunsch, und so gab Gott nach.
In einem Vergleich unserer
Tage könnte man sagen: Israel stieg in den falschen Zug, obwohl die
Anzeige auf dem Bahnsteig ganz deutlich sagte, wo dieser Zug hinfuhr. Der
Bahnhofsvorsteher wusste, dass Israel den falschen Zug nahm. Er hätte
sich in sein Bahnhofshäuschen zurückziehen und abwarten können,
bis die Israeliten wieder reuig zurückkehrten. Doch er stieg selbst
in den falschen Zug. Er ließ Israel nicht allein, selbst nicht auf
Fahrten, die in die Irre führten.
Ich denke öfter, dass
ich im falschen Zug sitze. Es ist zum Beispiel so klar, wohin unser Lebensstil
in der westlichen Welt führt. Dass wir hemmungslos unsere Ressourcen
verbrauchen, uns über Kassenbons aufregen, obwohl in der gleichen
Bäckerei abends kiloweise Brot weggeworfen wird, das keiner mehr essen
will, wenn es einen Tag alt ist. Dass wir in einem Land mit Frieden und
Wohlstand leben und trotzdem nicht hinbekommen, allen Kindern die gleichen
Chancen auf Bildung zu geben. Dass wir Christen sind und dennoch Ängste
und Sorgen haben, die wir nicht Jesus übergeben, sondern sie selbst
schultern und Tag für Tag mit uns tragen.
Ja, wir sind als Einzelne
und als Gesellschaft wohl auch vertraut mit falschen Zügen in falsche
Richtungen.
1.Samuel 9,1-14
Es war ein Mann von Benjamin,
mit Namen Kisch, ein Sohn Abiëls, des Sohnes Zerors, des Sohnes Bechorats,
des Sohnes Afiachs, des Sohnes eines Benjaminiters, ein tüchtiger
Mann. Der hatte einen Sohn mit Namen Saul; der war ein junger, schöner
Mann, und es war niemand unter den Israeliten so schön wie er, um
eine Haupteslänge größer als alles Volk. Es hatte aber
Kisch, der Vater Sauls, seine Eselinnen verloren. Und Kisch sprach zu seinem
Sohn Saul: Nimm einen der Knechte mit dir, mach dich auf, geh hin und suche
die Eselinnen. Und sie gingen durch das Gebirge Ephraim und durch das Gebiet
von Schalischa und fanden sie nicht; sie gingen durch das Gebiet von Schaalim,
aber da waren sie nicht; sie gingen durchs Gebiet von Benjamin und fanden
sie nicht. Als sie aber ins Gebiet von Zuf kamen, sprach Saul zu dem Knecht,
der bei ihm war: Komm, lass uns wieder heimgehen; mein Vater könnte
sich sonst statt um die Eselinnen um uns sorgen. Der aber sprach zu ihm:
Siehe, es ist ein berühmter Mann Gottes in dieser Stadt; alles, was
er sagt, das trifft ein. Nun lass uns dahin gehen; vielleicht sagt er uns
unsern Weg, den wir gehen müssen. Saul aber sprach zu seinem Knecht:
Wenn wir schon hingehen, was bringen wir dem Mann? Denn das Brot in unserm
Sack ist verzehrt, und wir haben keine Gabe, die wir dem Mann Gottes bringen
könnten. Was haben wir sonst? Der Knecht antwortete Saul abermals
und sprach: Siehe, ich hab einen Viertel-Silberschekel bei mir; den will
ich dem Mann Gottes geben, dass er uns unsern Weg sage. Saul sprach zu
seinem Knecht: Du hast recht geredet; komm, lass uns gehen! Und als sie
hingingen zu der Stadt, wo der Mann Gottes war, und den Aufgang zur Stadt
hinaufstiegen, trafen sie Mädchen, die herausgingen, um Wasser zu
schöpfen. Zu ihnen sprachen sie: Ist der Seher hier? - Vorzeiten sagte
man in Israel, wenn man ging, Gott zu befragen: Kommt, lasst uns zu dem
Seher gehen! Denn die man jetzt Propheten nennt, die nannte man vorzeiten
Seher. - Sie antworteten ihnen: Ja, siehe, da ist er; eile, denn er ist
heute in die Stadt gekommen, weil das Volk heute ein Opferfest hat auf
der Höhe. Wenn ihr in die Stadt kommt, so werdet ihr ihn finden, bevor
er hinaufgeht auf die Höhe, um zu essen. Denn das Volk wird nicht
essen, ehe er kommt; er segnet erst das Opfer, danach essen die, die geladen
sind. Darum geht hinauf, denn jetzt werdet ihr ihn treffen. Und als sie
hinauf zur Stadt kamen und in die Stadt eintraten, siehe, da kam Samuel
heraus ihnen entgegen und wollte auf die Höhe gehen.
Eine Alltagsgeschichte
Da wird uns Saul vorgestellt.
Was ihn allein auszuzeichnen scheint, ist seine Schönheit. Er kommt
aus einem kleinen Stamm Israels, der kurz vorher durch Gewalttaten negativ
aufgefallen ist, seine Familie ist ebenfalls klein und unbedeutend. Ob
Schönheit hier nur sein äußeres Erscheinungsbild meint
oder ob mit Schönheit seine Seele beschrieben wird, wissen wir nicht.
Manche seiner Äußerungen lassen darauf schließen, dass
er eine „Seele von Mensch“ war. Er erfüllte die Bitte seines Vaters
sofort. Er machte sich Gedanken um seinen Vater. Sollte Gott nicht eher
auf sein Herz als auf seine Gestalt geschaut haben?
Saul jedenfalls durchstreift
drei Tage lang die Gegend zusammen mit einem Mitarbeiter vom Bauernhof.
Von den Eselinnen keine Spur. Sie waren damals so etwas wie eine Flotte
von Lieferwagen, wertvoll für Reiter und Lasten. Kein Wunder, dass
der Vater sie zurückhaben wollte.
Als Saul schon aus Sorge
um die Ängste seines Vaters aufgeben wollte, tut der Mitarbeiter eine
letzte Möglichkeit auf. Er hat von einem Propheten in der Gegend gehört.
Und so entschlossen sie sich trotz nahezu leerer Geldbeutel und ohne Geschenke,
diesen Propheten zu suchen.
1.Samuel 9,15-10,16
Aber der HERR hatte Samuel
das Ohr aufgetan, einen Tag bevor Saul kam, und gesagt: Morgen um diese
Zeit will ich einen Mann zu dir senden aus dem Lande Benjamin, den sollst
du zum Fürsten salben über mein Volk Israel, dass er mein Volk
errette aus der Philister Hand. Denn ich habe das Elend meines Volks angesehen,
und sein Schreien ist vor mich gekommen. Als nun Samuel Saul sah, tat ihm
der HERR kund: Siehe, das ist der Mann, von dem ich dir gesagt habe, dass
er über mein Volk herrschen soll. Da trat Saul auf Samuel zu im Tor
und sprach: Sage mir doch, wo ist hier das Haus des Sehers? Samuel antwortete
Saul: Ich bin der Seher. Geh vor mir hinauf auf die Höhe, denn ihr
sollt heute mit mir essen; morgen früh will ich dich ziehen lassen,
und alles, was in deinem Herzen ist, will ich dir kundtun. Und um die Eselinnen,
die du vor drei Tagen verloren hast, sorge dich jetzt nicht; sie sind gefunden.
Wem gehört denn alles, was wertvoll ist in Israel? Gehört es
nicht dir und dem ganzen Hause deines Vaters? Saul antwortete: Bin ich
nicht ein Benjaminiter und aus einem der kleinsten Stämme Israels,
und ist nicht mein Geschlecht das geringste unter allen Geschlechtern des
Stammes Benjamin? Warum sagst du mir solches? Samuel aber nahm Saul und
seinen Knecht und führte sie in die Halle und setzte sie obenan unter
die Geladenen; und das waren etwa dreißig Mann. Und Samuel sprach
zu dem Koch: Gib das Stück her, das ich dir gab und befahl, du solltest
es bei dir behalten. Da trug der Koch eine Keule auf und den Fettschwanz.
Und er legte sie Saul vor und sprach: Siehe, hier ist das Übriggebliebene,
lege es vor dich hin und iss; denn als ich das Volk einlud, ist es für
dich aufbewahrt worden für diese Stunde. So aß Saul mit Samuel
an jenem Tage. Und als sie hinabgegangen waren von der Höhe der Stadt,
machten sie Saul ein Lager auf dem Dach, und er legte sich schlafen. Und
als die Morgenröte aufging, rief Samuel zum Dach hinauf und sprach
zu Saul: Steh auf, dass ich dich geleite! Und Saul stand auf, und die beiden
gingen miteinander hinaus, er und Samuel. Und als sie hinabkamen an das
Ende der Stadt, sprach Samuel zu Saul: Sage dem Knecht, dass er uns vorangehe
- und er ging voran -, du aber steh jetzt still, dass ich dir kundtue,
was Gott gesagt hat. Da nahm Samuel den Krug mit Öl und goss es auf
sein Haupt und küsste ihn und sprach: Siehe, der HERR hat dich zum
Fürsten über sein Erbteil gesalbt. Wenn du jetzt von mir gehst,
so wirst du zwei Männer finden bei dem Grabe Rahels an der Grenze
Benjamins bei Zelzach; die werden zu dir sagen: Die Eselinnen sind gefunden,
die du zu suchen ausgezogen bist; aber siehe, dein Vater hat die Eselinnen
nicht mehr im Sinn und sorgt sich um euch und spricht: Was soll ich wegen
meines Sohnes tun? Und wenn du von da weitergehst, wirst du zur Eiche Tabor
kommen; dort werden dich drei Männer treffen, die hinaufgehen zu Gott
nach Bethel. Einer trägt drei Böcklein, der andere drei Brote,
der dritte einen Krug mit Wein. Und sie werden dich freundlich grüßen
und dir zwei Brote geben. Die sollst du von ihren Händen annehmen.
Danach wirst du nach Gibea Gottes kommen, wo die Wache der Philister ist;
und wenn du dort in die Stadt kommst, wird dir eine Schar von Propheten
begegnen, die von der Höhe herabkommen, und vor ihnen her Harfe und
Pauke und Flöte und Zither, und sie werden in Verzückung sein.
Und der Geist des HERRN wird über dich kommen, dass du mit ihnen in
Verzückung gerätst; da wirst du umgewandelt und ein anderer Mensch
werden. Wenn für dich nun diese Zeichen eintreffen, so tu, was dir
vor die Hand kommt; denn Gott ist mit dir. Du sollst aber vor mir hinabgehen
nach Gilgal; siehe, da will ich zu dir hinabkommen, um Brandopfer und Dankopfer
zu opfern. Sieben Tage sollst du warten, bis ich zu dir komme und dir kundtue,
was du tun sollst. Und als Saul sich wandte, um von Samuel wegzugehen,
gab ihm Gott ein anderes Herz, und alle diese Zeichen trafen ein an demselben
Tag. Und als sie nach Gibea kamen, siehe, da kam ihm eine Prophetenschar
entgegen, und der Geist Gottes geriet über ihn, dass er mit ihnen
in Verzückung geriet. Als aber alle, die ihn von früher gekannt
hatten, sahen, dass er mit den Propheten in Verzückung war, sprachen
die Leute untereinander: Was ist nur mit dem Sohn des Kisch geschehen?
Ist Saul auch unter den Propheten? Und einer von dort antwortete und sprach:
Wer ist denn schon ihr Vater? Daher ist das Sprichwort gekommen: Ist Saul
auch unter den Propheten? Und als seine Verzückung aufgehört
hatte, kam er nach Gibea. Es sprach aber Sauls Oheim zu ihm und zu seinem
Knecht: Wo seid ihr hingegangen? Er antwortete: Die Eselinnen zu suchen;
und als wir sahen, dass sie nicht da waren, gingen wir zu Samuel. Da sprach
der Oheim Sauls: Sage mir doch, was sagte euch Samuel? Saul antwortete
seinem Oheim: Er sagte uns, dass die Eselinnen gefunden seien. Aber was
Samuel von dem Königtum gesagt hatte, sagte er ihm nicht.
Perspektivwechsel
Auf der anderen Seite
dieser Erzählung taucht Samuel auf. Er ist Prophet, mit Gott in engem
Kontakt und offen für Gottes Reden. Er wird auf die Begegnung mit
Saul vorbereitet. Gott sagt ihm, dass er einen König für Israel
ausgewählt hat. Das mag für Samuel sehr irritierend gewesen sein.
Gerade noch hatte er dem Volk verkündet, dass Gott keinen König
wollte, nun hatte Gott selbst einen ausgewählt, ihn sozusagen zum
Zugführer bestimmt, der den Zug in die falsche Richtung besteigen
und ihn im Auftrag Gottes lenken sollte. Doch Samuel gehorchte. Er bekam
von Gott am Stadttor den Impuls: Das ist der Richtige! – nahm ihn mit zum
Opferfest und ließ ihm am Kopfende das beste Fleischstück servieren.
Ich stelle mir vor, ich
würde wie Saul in diese Situation hineingeraten. Gerade habe ich noch
störrische Eselinnen gesucht, ein Bauernmädchen vom Land, völlig
unbedeutend und unbekannt in der Gegend, da werde ich an eine hochherrschaftliche
Tafel geladen, lauter bedeutende Menschen sitzen hier, und dieser Prophet
redet nur in Rätseln, mir gehört alles, ganz Israel? Was meint
er damit? Ich will doch nur meinem Vater die Esel zurückbringen, nicht
in eine Verschwörung geraten!
Am nächsten Morgen
wird es noch unheimlicher, Samuel salbt Saul zum König, eröffnet
ihm, dass Gott ihm Zeichen auf dem Rückweg nach Hause geben wird,
Zeichen, dass Samuel die Wahrheit gesagt hat.
Samuel schickt ihn auf
den Weg mit den Worten: „Gott ist mit dir!“, was für eine wunderbare
Zusage. Und nicht nur das, Samuel bekommt ein anderes Herz, er wird von
Gottes Geist durchdrungen und wird hörbereit für Gott, sensibel
für seinen Willen. So könnte man diese Formulierung verstehen.
Samuel schickt Saul in
ein neues Leben. Er setzt ihn als Zugführer ein, doch im Zug wird
Gott selbst mitfahren: „Gott ist mit dir!“. Gott weiß, wie die Geschichte
weitergeht, durch Irrungen und Wirrungen, Kriege und Exil zu einem schleppenden
Wiederaufbau des Landes viele hundert Jahre später. Gott setzte immer
wieder neue Zugführer ein, um die rettende Wende zu schaffen, doch
alles Bemühen half nicht. So beschloss er, dass sein Sohn Jesus den
Menschen von Angesicht zu Angesicht nahe bringen sollte, dass sie ihre
Fahrtrichtung ändern mussten. Er ließ nicht locker trotz Todesdrohungen
und starb schließlich am Kreuz. Gott weckte ihn auf aus dem Tod und
eröffnete damit die Möglichkeit für alle, sich an Jesus
zu halten, in seinen "Zugabschnitt" umzuziehen. Das hat Auswirkungen auf
das Leben hier und heute, bewirkt, dass wir Jesu Werte übernehmen,
für den Anderen da sind, unsere Umwelt in den Blick bekommen und uns
mit tiefer Liebe umeinander kümmern. Der Zug wird am Ende rechtzeitig
abgekoppelt und wird in Richtung Ewigkeit weiterfahren, gerettet vor dem
Untergang.
Diese Geschichte verbindet
sich mit unserem Leben
Nehmen wir diese Geschichte
als eine Vorlage, um unser Leben darin wiederzuerkennen. Wie Saul sind
wir mehr oder weniger Alltagsmenschen, unterwegs und auf der Suche nach
Verlorenem, nach Anerkennung oder einfach unterwegs aus Pflichtgefühl.
Saul hatte beim Suchen
sicher nicht das Gefühl, etwas Weltbewegendes zu tun. Er hatte das
Loch im Zaun auszubaden, einen Fehler wieder gut zu machen. Dafür
irrte er tagelang umher.
Das kenne ich gut, dieses
Umherirren, auf der Suche Sein, Fehlern und falschen Entscheidungen Hinterherlaufen.
Und auch da finde ich mich wieder, das Suchen aufzugeben und hinzuschmeißen.
„Gott hörte das Schreien
der Israeliten“, Gott hört auch unser Schreien und Seufzen. Er sieht
uns umherirren und bereitet Lösungen und Zukunft vor. Statt der Eselinnen
schickt er uns eine neue Berufung, nämlich seine Königskinder
zu sein, Prinzen und Prinzessinnen Gottes. Er will, dass wir ihn auf dieser
Erde repräsentieren, dass wir seine Werte leben, für ihn eintreten,
Verantwortung übernehmen. Wir sollen nicht nur unseren „Bauernhof“
des persönlichen Lebens verwalten, sondern für ihn da sein. Vielleicht
würden wir mit Saul sagen: „Ich bin doch nur eine einfache Bäuerin“,
doch da gibt Gott uns ein neues, anderes Herz. Er gibt uns seinen Heiligen
Geist, der uns mutig sein lässt, besonnen und tatkräftig, der
uns befähigt mit Gaben, die wir für Gott brauchen.
Das geschieht nicht von
einem Moment zum anderen, wie es bei Saul wohl war, sondern meistens lebenslang.
Es beginnt mit einem „Ja!“ – „Ja, Jesus, ich will deine Hand ergreifen!“
Und es hat Fortsetzung mit dem Achten auf Zeichen und Menschen am Weg,
die uns die Richtung aufzeigen.
Gott ist damals in den
falschen Zug gestiegen, doch er überließ den falschen Zug nicht
seinem Schicksal, sondern hat ihm einen Zugführer mit einem „anderen
Herzen“ gegeben. Zudem ist Gott selbst zugestiegen und war dabei.
Gott ist auch heute mit
an Bord in unserem Zug des Lebens. Jesus, sein Zugführer, ist ein
noch viel besserer Begleiter als der Mitarbeiter, der Saul zur Seite stand
und den Tipp mit dem Propheten gab. Jesus ermutigt uns, aus unserern Ängsten
in Aktion zu kommen, voller Zuversicht die drängenden Probleme vor
unserer Haustür und hinter unserer Haustür anzugreifen und sie
mit seiner Hilfe und der Unterstützung anderer zu verändern.
Selbst wenn unser Zeitgefühl stimmt und wir auf den Abgrund zurasen,
wie jemand es mir letzte Woche beschrieb, so wissen wir, dass Jesus uns
versprochen hat:
„Ich
bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
(Matthäus
18,20)
Selbst am Ende der Welt
fängt uns Gottes Liebe auf und öffnet uns die Tür zu seiner
neuen Welt.
Cornelia
Trick
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