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Liebe Gemeinde, liebe Schwestern
und Brüder,
Dieses Vertrauensspiel war eine gute Anleitung für den Glauben. Sich der Führung Gottes anzuvertrauen, wenn man selbst blind für den richtigen Weg ist, heißt glauben. In der Bibel beginnt der Glaubensunterricht auf Seite 12. Nach einer allgemeinen Menschheitsgeschichte mit bildhafter Erklärung, warum die Welt so ist, wie sie ist, zoomt der biblische Bericht auf ein Menschenpaar, Abraham und Sara. An diesem Paar und seiner Geschichte, aber auch an ihrem Ringen mit Gott an den Bruchstellen des Lebens wird sichtbar, was Glauben und Vertrauen bedeutet. 1.Mose 12,1-7 Abraham Diese Anordnungen Gottes waren für Abraham sicher erschlagend. Vielleicht wollte er gerade eine Siesta einlegen, als ihn Gottes Stimme aufschreckte. Vielleicht saß er gerade mit einem Feierabendbier vor dem Haus. Wir wissen es nicht. Doch Gott ließ ihn damit nicht allein. Er gab ihm seinen Segen mit, besondere Worte voller Kraft, die ausdrückten: Gott wollte ihn begleiten und sagte ihm zu, dass er selbst zum Segensträger für andere werden sollte. Abraham wusste nicht, wo Gott ihn hinführen wollte. Gott gab als Ziel nur vor „ein Land, das ich dir zeigen werde“. Er hatte von Gott keine GPS-Daten bekommen, trug also bildlich gesprochen eine Augenbinde wie die Kinder in der Jungschar. Der Segen Vergleichen wir Abraham mit einer Sonnenblume. Die Sonnenblume ist von Anfang an in fruchtbare Erde gesetzt wie Abraham in seine Familie. Gottes Segen äußert sich darin, dass Abraham nicht allein unterwegs sein muss, sondern in der Gemeinschaft aufbrechen darf. Während der Wanderung ist Gott in ständigem Kontakt mit Abraham, und darin wird sein Segen erkennbar. Die Bibel berichtet von Gesprächen zwischen Gott und Abraham, wie wenn zwei Freunde miteinander reden. Es gab auch Zeiten, da sprach Gott nicht mit Abraham, wollte seinen eigenen Kopf durchsetzen, seine eigenen Pläne machen, Gott bei der Einlösung seiner Versprechen unter die Arme greifen. Doch auch aus diesen Sackgassen gab es Wege zurück. Gott zeigte sich Abraham und bewahrte ihn in manchen Fehlentscheidungen. Die Zeit der Wanderung können wir bei der Sonnenblume mit der Periode ihres Wachstums vergleichen. Sie richtet sich immer nach der Sonne aus, ihre Blüte wandert mit dem Sonnenlicht mit. Sie bezieht ihre Lebenskraft aus dem intensiven Licht wie Abraham aus seiner Verbindung zu Gott. Abraham wird am Ziel ankommen, er wird das verheißene Land erreichen und wird Kinder haben. Gott steht zu seinem Wort, sein Segen ist nicht nur Zusage, sondern aktive Kraft, die Abraham auf der richtigen Spur hält. Am Ziel angekommen, äußert sich Gottes Segen im Ertrag. Abraham ist ein Segen für andere. Er hat etwas zum Weitergeben, vor allem als Vorbild des Glaubens an Gott. Bis heute ist er ein Segen, denn auch wir können von ihm lernen. Die Sonnenblume wird Sonnenblumenkerne produzieren, die sie nicht für sich behält, sondern aussät, dass neue Blumen wachsen können, Vögel satt werden und wir Menschen unser Brot und Müsli verfeinern. Diese drei Dimensionen des Segens gelten auch für uns. Gott spricht uns seinen Segen zu:
Gottes Stimme ruft mich oft wie ein Flüstern oder in Zeichensprache. Je näher ich mich in Gottes Gegenwart begebe, bete, in der Bibel lese, mit anderen über den Glauben nachdenke, desto besser kann ich Gott hören. Oft brauche ich Menschen der Gemeinde, die mir bei der Übersetzung von Gottes Zeichen in meine Sprache helfen. Als Abraham in dem verheißenen Land gelandet ist, Gott ihm begegnete, baute er einen Altar, um Gott die Ehre zu geben und sich selbst an diese Erfahrung zu erinnern. Ich baue keine Altäre der Erinnerung, aber halte meine Erfahrungen fest, damit ich mich an sie in trüberen Zeiten erinnern kann. Wie ein Fotoalbum mit Urlaubsbildern uns die Seele wärmt, wenn draußen der Schneesturm tobt, so sind diese Erinnerungen an Erlebnisse, wo Gott mir ganz nahe war und ich seine Führung erleben konnte. Wie Abraham möchte ich ein Segen für andere werden, ihnen helfen, dass sie Gottes Stimme hören, sich mit Vertrauen auf ihn einlassen und ihn immer besser kennenlernen. Da will ich gerne mit ganzem Engagement mithelfen. Abraham lernte Gott sehr persönlich kennen. Wir wissen, dass Jesus auch uns ganz persönlich im Blick hat. Er will mit uns aufstehen, vor die Tür gehen und uns dort unterstützen, damit wir ein Segen für andere sind. Cornelia
Trick
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