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Liebe Gemeinde, liebe Freunde,
Die Realität sieht oft anders aus. Freunde sind ein rares und kostbares Gut, wenn wir sie nach diesen Kriterien suchen. Freundschaft wird oftmals bedroht:
Dazu sagt Jesus etwas in seinen Abschiedsreden kurz vor seiner Gefangennahme und Kreuzigung. Seine Worte sind wie eine Zusammenfassung, was ihm am wichtigsten ist, ein Vermächtnis an die nachösterliche Gemeinde. Johannes 15,12-17 Dieses eine Gebot gebe ich euch: Ihr sollt einander lieben! (Gute Nachricht-Bibel) Zweimal wiederholt Jesus seine Weisung an die Jünger: „Ihr sollt einander lieben!“ Doch dieses Gebot wächst aus einer großen Zusage. Jesus ist Freund. Seine Freundschaft geht bis zum Äußersten, seinem Tod für seine Freunde. Jesus erwartet keine Bezahlung für seine Freundschaft, sondern geht selbst in Vorleistung. Er hat höchstes Interesse am Gegenüber und nimmt die Todesstrafe auf sich. Seinen Freunden drückt Jesus Wertschätzung aus: Ihr könnt lieben und in Vorleistung für andere gehen, macht es genauso wie ich. Jesus, der Freund, ist der Kern des Gebots. Diese bedingungslose Radikalität, einander Freund zu sein, setzt voraus, dass wir einen verlässlichen Freund haben. Diese Freundschaft mit Jesus gilt es zu entdecken und zu entwickeln. Wir kommen in unserem geistlichen Leben nicht weiter, wenn wir den Kern aller Aufträge vernachlässigen, die Freundschaft zu Jesus. Wir werden bald kraftlos, perspektivlos, hoffnungslos, wenn wir nicht aus dieser unendlichen Quelle der innigen Freundschaft mit Jesus zehren. Verschiedene Aspekte dieser Freundschaft sind mir wichtig geworden, und ich möchte sie mit Ihnen teilen: Ich rede mit Jesus – ständig und anhaltend Manchmal gleicht unser Gebetsleben einer Dienstbesprechung. Wir notieren uns den Tag über Stichpunkte, worum wir bitten wollen, wofür wir danken können, und abends oder morgens ziehen wir den Zettel heraus und arbeiten die Punkte im Gebet ab. Das ist wunderbar, nichts geht verloren. Aber eine Freundschaftsbeziehung ist das nicht. Um mit Jesus zu reden, brauchen wir nicht bis zur Gebetszeit zu warten, das geschieht überall und zu allen Zeiten. Er ist ja immer dabei, ob im Auto, an der Ampel, in der Schlange an der Kasse, in der Besprechung. Und er will, dass wir mit ihm Kontakt halten. Er will uns die Hand beim Arzt drücken, er will, dass wir ihm sagen, was uns gerade so ärgerlich macht, er will mit uns über ein gutes Resultat jubeln. Er will nicht bis zur Dienstbesprechung warten, er ist Freund und kein Arbeitskollege. Vor einigen Jahren machte ich öfter Hausbesuche in einer alten Wohnsiedlung in Frankfurt. Dort gab es noch Teppichstangen, über die Leute ihre Teppiche legten, um sie auszuklopfen. Reden mit Jesus ist, wie wenn wir unser Innerstes auf die Teppichstange vor dem Haus hängen und Jesus beauftragen, den Staub rauszuklopfen. Behalten wir die „inneren Teppiche“ für uns, bleibt all der Staub in uns, kein neuer Geist kann einziehen. Jesus redet mit mir – durch sein Wort und andere Menschen Der Mann fand seine Lebenshilfe in der Bibel. Er las sie mit einer großen Erwartungshaltung: Er wollte eine Lösung seiner Probleme. Mit welcher Haltung nehmen Sie die Bibel in die Hand? Wollen Sie, dass Jesus durch die Bibel zu Ihnen redet? Es hilft sicher, die „inneren Teppiche“ rauszuhängen und die eigenen Lebensfragen Jesus zu offenbaren. Erst so werden wir sensibel für Jesu Reden durch die Bibel oder auch durch andere Menschen, die er uns schenkt. Machen wir eine kleine Pause: „Du bist mein Freund, meine Freundin!“ Diesen Satz können wir zu uns sprechen lassen. Vielleicht ist er Antwort auf unsere „inneren Teppiche“, unsere Lebensfragen und -krisen. Ich bin ehrlich Manche ist mit ihrem Kostüm nahezu verwachsen, sie kann nicht mehr aus ihrer Rolle aussteigen. Jesus gibt ihr die Chance: Sei endlich ehrlich und nicht so, wie du willst, dass die anderen dich sehen:
Ich vertraue und bin gehorsam Jesus ist unser Freund, so fällt Gehorchen aus Angst vor Strafe schon weg. Er will nicht, dass wir Angst vor ihm haben, sondern dass wir ihm gehorchen, weil es das Beste für uns ist, und wir vertrauen können, dass er es gelingen lässt. Jesus nennt hier nur ein Gebot, einander zu lieben. Er wiederholt es, weil es sein Startgebot ist. Allein werden wir nicht Frucht bringen können und Menschen in die Gemeinschaft mit Gott einwurzeln können. Wir brauchen einander dazu, zumindest zu zweit oder dritt sollten wir sein wie Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Matthäus 18.20). Jesus weist uns einander zu, weil vernetzte Freundschaften stark sind und andere auffangen können. Mir ist wichtig, was Jesus wichtig ist Die Freundschaft mit Jesus kann auch so enden, wenn wir uns entfremden, ich mich dem verschließe, was Jesus wichtig ist. Jesus hat sein Leben gelassen für Zöllner und Sünder, nicht perfekte Menschen, die mit ihm heil werden konnten. Diese Menschen sind Jesus wichtig. Sind sie mir auch wichtig? Jesus sind heile Beziehungen zu Gott und untereinander wichtig. Trage ich dazu bei, dass meine Beziehungen heil sind, ich im Frieden mit meinen Mitmenschen lebe, ihnen vergebe und ihnen immer wieder eine Chance zum Neubeginn gebe? Jesus ist wichtig, dass Gemeinde sich von ihm senden lässt und nicht selbstgenügsam wird. Unterstütze ich die Gemeinde, in der ich lebe, in diesem Auftrag? Bin ich bereit, auf mein Wohlfühlen zu verzichten zugunsten anderer? Bin ich bereit, mich mit der Gemeinde aufzumachen, um zu den Mitmenschen zu gehen und Kontakte zu knüpfen? Jesus sagt seinen Freunden zu, wenn sie ihn bitten, wird er erhören. Hier geht es um Jesu Mission, die wir teilen und für die wir seine Kraft brauchen. Jesus ist ein Freund fürs Leben. Er hielt drei Jahre mit sturköpfigen Jüngern aus, die von unserer Warte aus nichts begriffen hatten. Trotzdem hat er ihnen seine Gemeinde anvertraut. Jesus wartet auf unser OK zu seiner Freundschaftsanfrage. Und dann heißt es (wie bei Facebook) online bleiben, um ja nichts von ihm zu verpassen. Jesus macht uns zu Freunden untereinander, die mit ihm reden, auf ihn hören, ehrlich zueinander sind, einander vertrauen, die gleiche Mission im Herzen haben und in der Freundschaft mit Jesus dranbleiben. Cornelia
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